"Als die erste Sitzung losging, war ich mich gemischten Gefühlen dabei. Es herrschte eine gewisse Vorfreude und Aufregung. Dennoch fragte ich mich, ob ich überhaupt irgendetwas zum Thema Klima beitragen könnte, da ich mich bis dahin kaum bis gar nicht damit befasst hatte. In den Medien hat man einiges mitbekommen, doch um ehrlich zu sein habe ich mir nicht viele Gedanken zu den Themen Umwelt und Klima gemacht – geschweige denn mir mein eigenes Verhalten vor Augen geführt. Ich bin davon ausgegangen, dass die Anderen das irgendwie schon machen; dass die schlauen Köpfe sich schon etwas einfallen lassen werden, womit das Klima gerettet werden kann. Ich allein könnte doch sowieso nichts ändern.
Nach nun 12 Sitzungen, über 50 Stunden Diskussionen und vielen Vorträgen haben sich meine Sichtweise, mein Verständnis und mein Wissen in Bezug auf die Umwelt und das Klima verändert. Dies hat mir deutlich gezeigt, dass Aufklärung an erster Stelle stehen muss und ausschlaggebend dafür ist, wie man etwas wahrnimmt und versteht. Rückblickend erklärt es sich mir von selbst, wieso ich so wenig übrig hatte für das Thema. Es fehlte mir schlicht und einfach grundlegendes Wissen. Durch Austausch mit anderen, mir komplett fremden Menschen; durch die Vorträge von Wissenschaftlern und Professoren ergab sich am Ende dann ein ganzes Bild bei mir.
Es war nicht immer einfach an den Sitzungen teilzunehmen, die manchmal bis in den späten Abend liefen und am Wochenende über den ganzen Tag. Die Arbeit und der Alltag machten keine Pause und durch die Geburt meiner Tochter kamen auch noch lange Nächte hinzu. Auch die Diskussionen in den Gruppen waren nicht immer einfach, denn wie auch in einer Familie, sind in einer Arbeitsgruppe nicht immer alle einer Meinung. Die Diskussionen und Gespräche in den Arbeitsgruppen blieben dennoch immer respektvoll und auf Augenhöhe. Sitzung für Sitzung wurde es zu einer Herzensangelegenheit, ansonsten hätte ich wahrscheinlich nach der zweiten oder spätestens dritten Sitzung das Handtuch geworfen. Heute kann ich sagen, dass es die beste Entscheidung war, nicht aufzugeben und diese Aufgabe anzunehmen. Ich fühlte mich verantwortlich und wollte es unbedingt durchziehen, was ich letztendlich auch tat."